Sage vom Murgdäler Schluchte Daifl
In einem dunklen, geheimnisvollen und sagenumwobenen Wald entspringt die Murg auf den Höhen des Schwarzwaldes. Erste Spuren von Besiedlung fanden sich aus dem Übergang zur Bronzezeit um 2800 – 2200 v. Chr. Nach und nach kamen Fischer, Jäger und Ackerbauer in den vorderen und hinteren Bereich des Murgtals. Ab dem Jahr 500 besiedelten dann alemannische und fränkische Stämme den vorderen Teil, dieser gehörte später zum fränkischen "Ufgau". In der Stauferzeit war Kuppenheim eine befestigte Stadt und von großer Bedeutung. Die übrigen Orte waren kleinere Ansiedlungen von Bauern, Handwerkern und Waldarbeitern. In diesem Wald und den zerklüfteten Schluchten der Murg trieben allerlei Geister, Hexen und Teufelsgestalten ihr Unwesen. So manchem arbeitsscheuen Landgesellen, Köhler und Flößer sind sie des Nachts erschienen, um Ihnen den Weg der Tugend und des Fleißes zu weisen. Auch manchem untreuen Waldweib oder unkeuschen Mägden wurden die Lewitten gelesen. Trunkenbolde und Aufschneider erhielten regelmäßige Besuche. Eine der meist gefürchteten Gestalten unter den Tunichtguten war der „Schluchte Daifl“.
Die vom “ Schluchte Daifl” heimgesuchten führten fortan ein Leben in Demut und Gottesehrfurcht. Auch heute, meist in der fünften Jahreszeit, wird er noch aktiv, um dem einen oder anderen Gesellen wieder den richtigen Weg aufzuzeigen.